Parallelaktion Kunst 2013 präsentiert acht internationale Künstler
Am 1. Oktober wird die Parallelaktion Kunst 2013 eröffnet. Die vom Galeristen Hubert Thurnhofer kuratierte Ausstellung zeigt Hidden Champions der internationalen Kunstszene. Einige von ihnen sind erstmals in Österreich zu sehen.
Ausstellungen in Moskau, Berlin, Paris und dazwischen Wien - das sind die Stationen, die Sergey Dozhd allein in diesem Jahr absolviert. Im Kunstraum zeigt er die neuesten Arbeiten aus seiner Serie Psy-Abstraktionen. In seinen Bildern bezieht er sich auf Malewitsch und geht der Frage nach, was sich hinter dem berühmten Schwarzen Quadrat verbirgt. Dozhd zieht das Schwarze Quadrat wie ein Tuch beiseite und enthüllt dem Betrachter seine eigene metaphysische Welt.
Dem Avantgardisten Malewitsch hat sich auch Slava Reyzin gewidmet. In Wien zeigt er jedoch nicht seinen Porträt-Zyklus von Künstlern des 20. Jahrhunderts, sondern Grafiken und Gemälde zum Thema „Narrenschiff“. Der sensible Beobachter zeigt in seinem Werk den Untergang unserer Gesellschaft, die zwischen Lust und Frust, zwischen Resignation und Protest hin und her schwankt. Reyzin stammt, so wie Dozhd, aus Russland und lebt seit 2000 in Deutschland. Beide bringt der Kunstraum nun erstmals nach Wien.
Über Russland ist auch die aus Kasachstan stammende Aigerim Beken nach Österreich gelangt. Allerdings schon vor 15 Jahren, nach ihrem Studium auf dem renommierten Moskauer Surikov-Institut. Sie nimmt zum zweiten Mal an der Parallelaktion teil, in diesem Jahr mit abstrakt-expressiven Bildern. Ähnlich wie Tonia Kos, die seit vielen Jahren zum inneren Kreis der Galerie zählt, dominieren bei ihr Schwarz-Rot-Kontraste. Während Tonia versucht, Natur und Kunst über Reliefstrukturen aus Sand zur Synthese zu bringen, transformiert Aigerim die rohe Jute – an sich Bildträger und Untergrund – zum tragende Element ihrer Kompositionen.
Den Gegenpol zu den beiden Künstlerinnen bildet Karl Bluemel mit seinen nach geometrischen Algorithmen aufgebauten Kompositionen. Diese am Computer generierten Bilder entfalten ihre Wirkung als Postkarten ebenso wie in Großformaten, die er in der Ausstellung zeigt. Auch Walter Csuvala nutzt den Computer, aber nur als Zwischenstufe, um seine Zeichnungen zu scannen und zu colorieren und diese Zwischenergebnisse letzlich wieder manuell weiter zu entwickeln. In seinen Gemälden mischen sich gestischer Farbauftrag mit grafischen Elementen. Ironische Zwischentöne und Andeutungen überlagern einander.
Hubert Sommerauer rundet das Programm ab und schließt den Kreis zur Moskauer Schule, der er näher steht als der Wiener Schule des Phantastischen Realismus. Realistisch, phantastisch, futuristisch, expressionistisch – man könnte Hubert in viele Schubladen stecken. Aber in keine passt er richtig rein. Am besten, man lässt seine Bilder selbst sprechen. Sein „Living Room“ ergänzt thematisch das „Narrenschiff“ von Reyzin: es zeigt, was von dieser Welt übrig bleibt, wenn das Narrenschiff versunken ist.
„Hidden Champions sind Künstler und Künstlerinnen, die zu Unrecht noch nicht die Aufmerksamkeit der internationalen Kunstszene erlangen konnten, die sie verdient haben. So wird etwa Hilde Kuchler in Österreich zu wenig beachtet, weil Glas mehr dem Kunsthandwerk als der Kunst zugeordnet wird. Doch mit ihrem Museum hat sie bewiesen, dass Kunst und Handwerk in ihrem Fall gleichberechtigte Bereiche sind. Die Parallelaktion leistet einen Beitrag, solche Künstler einem breiten Publikum vorzustellen“, rechnet der Kurator mit regem Interesse.
Kunst zu gewinnen
Eine lohnende Ausstellung, nicht zuletzt deshalb, weil jeder Besucher am Gewinnspiel teilnimmt: zur Finissage am 31. Oktober werden drei Bilder von Walter Csuvala, Slava Reyzin und Hubert Sommerauer im Gesamtwert von fast 5.000,- Euro verlost!
Tagesaktuelle Infos über die Parallelaktion Kunst siehe kunstsammler.at