Jeder hat das Recht Recht zu haben.
Nicht jeder hat die Chance Recht zu bekommen.
Es gibt kein Recht auf Gerechtigkeit.
Diese Leitsätze des Buches „Moral 4.0“ sind die Quintessenz der Verfassung unserer Welt zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Diese Verfassung betrifft primär die Beziehungen der Staaten untereinander, die Beziehungen der Menschen untereinander, aber auch die Beziehungen der Staaten zur Umwelt und die Beziehungen der Menschen zur Umwelt.
Eine Verfassung ist nicht nur das Grundgesetz eines Staates, sie ist auch Ausdruck des Common Sense einer Gesellschaft. Wenn eine Gesellschaft der Meinung ist, Sklaven müssen die schmutzige und unangenehme Arbeit für alle erledigen und nur Bürger mit Bürgerrechten haben die Freiheit sich mit Kultur, Sport und allen angenehmen Dingen des Lebens zu beschäftigen, so ist das nur möglich, wenn sowohl eine allgemeine Akzeptanz so einer Klassengesellschaft vorhanden ist (Common Sense), als auch die Verfassung ein rechtliches Fundament bildet zur Aufrechterhaltung dieser Gesellschaftsordnung.
Nun hat die Welt im 21. Jahrhundert die Haltung von Sklaven abgeschafft. Und doch leben heute viele Menschen schlechter als Sklaven im Zeitalter der alten Ägypter und der alten Griechen. Das ist kein subjektives Gefühl einzelner, sondern eine objektive Bestandsaufnahme des Status quo. Jean Ziegler und Joseph Stiglitz haben dazu dutzende kritische Artikel und Bücher publiziert. Trotzdem besteht ein Common Sense darüber, dass es uns heute besser geht als den Sklaven früherer Jahrtausende, denn wir leben ja in einer Demokratie und die Demokratie ist die beste Gesellschaftsform, die je erfunden wurde.
Doch eine wachsende Zahl von Menschen fühlt sich in dieser Welt, die ihre Verfassung auf Demokratie aufbaut, nicht mehr zu hause. Viele Individuen und Bewegungen der Zivilgesellschaft werden mehr und mehr zum Kritiker des bestehenden Systems. Damit können Politiker (egal ob in Opposition oder in der Regierung) nicht umgehen. Sind sie doch die Vertreter des Guten, nämlich der Demokratie.
Tatsächlich aber sind die Demokratien in bedenklichen Verfassungen. Die österreichische Realverfassung weicht deutlich von der österreichischen Verfassung ab. Das gilt so gut wie für alle demokratisch legitimierten Staaten, nicht nur für die autokratische Demokratie Russlands, sondern auch für die Bürokraten-Demokratien Europas und die plutokratische Demokratie der USA. Auch der Unterschied zwischen dem staatskapitalistischen China und den finanzkapitalistischen USA ist in der heutigen globalisierten Welt kein prinzipieller, sondern nur ein gradueller.
Kurz: die Realverfassung der Welt zu Beginn des 21. Jahrhunderts führt zur totalen Orientierungslosigkeit. Sowohl der Individuen als auch der Volksvertreter. Islam versus Christentum, Links gegen Rechts, Terrorismus oder Krieg, Moralität gegen Legalität, Freiheit oder Sicherheit - das sind nur einige Fronten, die sich heute nicht mehr so einfach abgrenzen lassen wie früher. Fünf Beispiele für dutzende Konfliktzonen, an denen die Menschen heute aneinander prallen. Oder sich resigniert zurückziehen. Vor allem deshalb, weil ihnen jegliche Orientierung fehlt. Das Buch Moral 4.0 will nicht mehr und nicht weniger als in dieser verworrenen Situation Orientierung schaffen.
Ich bin Pessimist aus Erfahrung, aber Optimist aus Prinzip. Deshalb glaube ich, dass es möglich ist, den Menschen wieder eine Orientierung zu geben. Nicht weil ich allwissend bin. Ich habe auch keine neuen Gebote Gottes zu verkünden. Aber ich kann einen Beitrag zum Ausgang der Menschheit aus ihrer Selbstverschuldeten Unmündigkeit leisten. Als Philosoph durch reines Denken und klare Sprache verknüpft mit Erfahrungen aus meinem Leben als Lektor, Journalist, Kommunikationsberater und Galerist. Und durch mein Bemühen, mit meinen Ausführungen die Urteilskraft des Einzelnen zu stärken. Nach besten Wissen und Gewissen.
Moral 4. 0 bietet neben der reinen Kritik des Status quo auch einen praktischen Leitfaden für moralisches Handeln.
Inhalt
- Prolog
- Moral 4.0 – Ein Marathon durch das Labyrinth der Verwirrungen unserer Zeit mit kleinen Exkursionen in die Geschichte der Moralphilosophie
- Ethik 1.0 – Die Grundwerte, die Europa im 21. Jahrhundert beachten sollte, wenn es überleben will
- Epilog
Hubert Thurnhofer, Dezember 2016, Rückfragen: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
"Unser Land braucht Menschen, die an sich glauben. Und eine Bank, die an sie glaubt." Ich glaube, nein ich bin überzeugt: die Menschen hat unser Land bereits, allerdings fehlt es immer noch an der Bank, die an Menschen glaubt. Die ERSTE jedenfalls ist es nicht, das hat sie mir schriftlich bestätigt.
Vorarbeiten zum Buch Moral 4.0
Die Grenzen der Verhaltensforschung
Eine kleine Exkursion zu Peter Sloterdijk
INHALT des Buches Moral 4.0
Siehe auch: Crowdfunding für Moral 4.0