Wien (04.06.2004) - Enormes Interesse an Erneuerbarer Energie zeigte das Publikum beim Investoren-Meeting der oekostrom AG im überfüllten Saal des Palais Eschenbach am Mittwochabend. Erst nach dreieinhalb Stunden und mit einigen neuen Investoren an Board konnte Ulfert Höhne, Vorstand der oekostrom AG, die Veranstaltung schließen. "Der Abend stimmt mich zuversichtlich, dass wir die laufende Kapitalerhöhung zur Gänze platzieren können", erklärte Höhne. Im Zuge der dritten Kapitalerhöhung, die noch bis 30. Juni läuft, können Aktien zum Preis von à 140 Euro gezeichnet werden. Damit soll das Grundkapital von derzeit 4,1 Mio Euro auf 5,3 Mio. Euro erhöht werden.
Reinhard Friesenbichler, Analyst für ökologisches und ethisches Investment, erläuterte die zunehmende Bedeutung Erneuerbarer Energien anhand einer Studie des Erdöl-Konzerns Shell. Das von Shell International entwickelte Energieszenario "dynamics as usual" rechnet bis 2050 mit einer Verdoppelung des Weltenergiebedarfs. Dieser wird zu einem Drittel mit Erneuerbaren Energien, also Wasser, Wind, Sonnenenergie und Biomasse zu decken sein. Der Anteil von Erdöl und Kohle geht kontinuierlich zurück. Gegen fossile Energieträger - insbesondere Erdöl - sprechen sowohl ökologische Kriterien wie Klimawandel und Umweltverschmutzung als auch ökonomische Fakten - nämlich die Erschöpfung der guten Lagerstätten und die daraus folgenden höheren Förderkosten.
Die Verknappung der Ressourcen ist für Friesenbichler auch das wichtigste Argument für ein Investment in Erneuerbare Energie. "Dagegen spricht im Prinzip nichts, außer die Beharrungskräfte in Wirtschaft und Politik, die einen Return on Investment bei manchen Anlagen zwar verzögern, aber nicht verhindern können", so Friesenbichler. Erneuerbare Energien sind ein wesentliches Element der energiepolitischen Zukunftsstrategie der EU. Dadurch entwickelt sich eine technologisch hochstehende Branche mit positiven Effekten auf Umwelt, Arbeitsmarkt und die Unabhängigkeit von Energieimporten. Vor diesem Hintergrund stellen Erneuerbare Energien auch eine attraktives Zukunftsinvestment dar. Als sichere Anlagemöglichkeiten sieht Friesenbichler sowohl Hersteller von Anlagen wie z.B. Windturbinen als auch Energieversorger wie die oekostrom AG.
Neben energiepolitischen Fragen und Informationen über den Mitbewerb wollten die potenziellen Investoren der oekostrom AG auch Details über den geplanten Börsengang wissen. Vorstand Ulfert Höhne plant den Börsengang im Jahr 2006 oder 2007. "Wir lassen uns hier von niemandem unter Druck setzen, sondern werden sehr genau beobachten, wie sich die Aktienmärkte entwickeln und den günstigsten Zeitpunkt abwarten", so Höhne. Vor dem Börsengang wird jedoch noch mindestens eine weitere Kapitalerhöhung stattfinden. Die erste beginnt im kommenden Herbst mit einem Ausgabekurs von 150 Euro pro Aktie. Für den Börsengang erwartet Höhne einen Emissionkurs von 200 Euro.
"Natürlich ist das Investment vor einem Börsengang am interessantesten", sagte dazu der Analyst Reinhard Friesenbichler. Der Unternehmenswert entwickelt sich vor dem Börsengang kontinuierlich nach oben, nach dem Börsengang ist die Aktie auch irrationalen Marktschwankungen ausgesetzt. "Trotzdem ist die Börse eine gute und transparente Plattform, um weiteres Kapital aufzunehmen und Aktien zu handeln", ist Friesenbichler überzeugt. Bis zum Börsengang können die Anteilsscheine intern weiter verkauft oder über die oekostrom AG angeboten werden. Nach der vergangenen Hauptversammlung hat die oekostrom AG auch das Recht, bis zu drei Prozent der eigenen Aktien zu erwerben. Höhne: "Damit können wir flexibel reagieren, wenn ein Aktionär unerwartet Cash benötigt." Grundsätzlich sieht Höhne jedoch den Einstieg in die oekostrom AG als langfristiges Investment. Deshalb ist kurzfristig auch nicht an die Ausschüttung von Dividenden gedacht, sondern an das Re-Investment kommender Gewinne zur Steigerung des Unternehmenswertes.
Presseinfo der oekostrom AG
Die oekostrom AG, der führende ökologische Stromanbieter Österreichs, errichtet und betreibt Ökostrom-Kraftwerke. Derzeit beliefert sie unter der Marke oekostrom® Österreich weit 4.300 Haushalte und Gewerbebetriebe mit zertifiziertem Strom aus Wind, Kleinwasserkraft, Biomasse und Solarenergie. Neben dem Windpark im burgenländischen Parndorf hält sie eine wesentliche Beteiligung an einem Biomasse-Heizwerk in Tamsweg (Salzburg). Noch heuer vergrößert die oekostrom AG den Windpark Parndorf um weitere acht Windkraftanlagen und in Hartberg (Steiermark) errichtet sie demnächst zwei Biogasanlagen. Die oekostrom AG versteht sich als Vorreiter einer neuen Verbraucher-orientierten Energiewirtschaft. Insgesamt 720 Aktionäre sind derzeit an dem Unternehmen beteiligt. http://www.oekostrom.at