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1. Juni 2010 - Seit 2003 vergibt die IG Galerien (Interessensgemeinschaft Galerien für zeitgenössische Kunst) einmal jährlich den Award „Kunstmediator“ für besondere Verdienste in der Vermittlung von Kunst. Der Kunstmediator 2010 geht erstmals in die Steiermark, und zwar an den Bildungsreferenten des Bildungszentrums Raiffeisenhof, Johann Baumgartner, der mit der Hofgalerie einen ungewöhnlichen Schauplatz für die zeitgenössische Kunst geschaffen hat. Die Verleihung findet am 17. Juni im Raiffeisenhof, Graz, statt.

Kunstmediator500

„Selten findet man Hotels oder Bildungshäuser, in denen es ein so umfassendes Kunst- und Kulturprogramm gibt wie im Raiffeisenhof. Selbst angesehene Hotels sparen bei der künstlerischen Ausstattung. Die Hofgalerie im Raiffeisenhof ist dagegen Vorreiter und Vorbild für einen bewussten und sensiblen Umgang mit Kunst. Seit insgesamt 40 Jahren – davon 7 Jahre unter der künstlerischen Leitung von Johann Baumgartner - finden hier professionell organisierte Ausstellungen statt, die in ihrer Qualität keinen Vergleich zu scheuen brauchen“, begründet Hubert Thurnhofer die Entscheidung der IG Galerien.

Der Raiffeisenhof entspricht mit seiner Hofgalerie den Zielen der IG Galerien, der bildenden Kunst neue Räume zu „erobern“, denn es ist nicht selbstverständlich, dass ein Bildungshaus der Landwirtschaftskammer sich der zeitgenössischen Kunst öffnet. Dieser Öffnungsprozess wird dank der intelligenten Lenkung von Johann Baumgartner nicht dem Zufall überlassen. Baumgartner, der „Kunstmediator 2010“, legt seit Jahren Wert auf ein eigenes  Kulturprogramm, das sowohl junge Talente wie auch arrivierte Namen, lokale Größen wie auch internationale Trends berücksichtigt. Mit seinen Ausstellungen erreicht der Raiffeisenhof jährlich ca. 50.000 Personen! Schon viele von ihnen wurden von Baumgartners Credo „Kunst als Grundnahrungsmittel“ angeregt und haben Appetit auf mehr bekommen.

Mit der jährlichen internationalen Ausstellung für Textilkunst hat der Raiffeisenhof bewiesen, dass er in manchen Bereichen auch eine Pionierrolle innehat. Denn abseits vom Mainstream führt die Textilkunst heute ein eher stiefmütterliches Dasein. Zu Unrecht, wie die vielfältigen künstlerischen Positionen und Weiterentwicklungen dieser Technik in den Jahresausstellungen des Raiffeisenhofs beweisen.

Seine Programmauswahl hat Baumgartner immer unter eine Qualitätsmaxime gestellt, die Anerkennung verdient. Er hat nie den Weg des geringsten Widerstandes gewählt, sondern immer wieder auch neue Positionen zugelassen. Auch die Türen zum Kunsthandwerk hat Baumgartner nie zugeschlagen, sondern versucht, mit einzelnen Ausstellungen die Grenzen zwischen Kunst und Handwerk auszuloten. "Das sind Gratwanderungen, Absturz nicht ausgeschlossen, doch das Netz einer guten soliden Gesamtplanung fängt kleinere Ausrutscher allemal auf", meint Thurnhofer. Nicht zuletzt schlägt die Hofgalerie durch Lesungen, Konzerte und Workshops, die im Bildungszentrum Raiffeisenhof stattfinden, eine Brücke zwischen bildenden Künstlern und anderen Kulturschaffenden. Besonders sei erwähnt, dass der Raiffeisenhof sich als Schnittstelle zwischen urbanen und ländlichen Bevölkerung versteht. Seit 3 Jahre ist auch ein Kunstbad im Raiffeisenhof integriert, wo ausgefallene Kulturevents sowie Kunstinstallationen stattfinden.

Ausstellung in der hofgalerie / Raiffeisenhof

Neben der Preisverleihung hat die IG Galerien für die hofgalerie eine internationale Ausstellung zusammengestellt, die ebenfalls am 17. Juni im Raiffeisenhof eröffnet wird. Vertreter der Ausstellung sind Herwig Hofmeister, der vor 15 Jahren von Graz nach Berlin übersiedelt ist, die litauisch/russische Künstlerin Marina Janulajtite, die seit 15 Jahren in Wien lebt, Tonia Kos, die mit ihren informellen Bildern internationale Erfolge feiert, zuletzt mit Ausstellungen in Japan, Korea und China, Igor Leontjew, einer der Top 100 Künstler in Lettland, Sergej Potapov, der als Nonkonformer noch zu Zeiten der Sowjetunion international bekannt wurde, Anna Ravliuc, die in diesem Jahr noch eine Großausstellung im Parlament von Bukarest durchführen wird, Franz Wieser, der in der Steiermark bestens bekannte ehemalige Präsident der Berufsvereinigung Bildender Künstler und nicht zuletzt Ernst Zdrahal, Mitglied des Künstlerhauses Wien. Die Ausstellung läuft bis 15. Juli 2010.

Über den Raiffeisenhof

Das Bildungszentrum Raiffeisenhof ist die zentrale Bildungsstätte der Landeskammer für Land- und Forstwirtschaft Steiermark. Johann Baumgartner, der Bildungsreferent und Kulturverantwortliche im Bildungszentrum Raiffeisenhof, ist nicht nur im Ausstellungsbereich, sondern auch in der Erwachsenenbildung tätig und Mitautor mehrerer Bücher und Kunstkataloge. www.raiffeisenhof.at

Über die IG Galerien

Die IG Galerien hat im Jahr 2003 den Award „Kunstmediator“ für besondere Verdienste um die Vermittlung von Kunst ins Leben gerufen. Der „größte Kunstpreis Europas“ – eine 70 cm hohe Edelstahlskulptur des steirischen Bildhauers Franz Wieser – wird einmal jährlich verliehen. Bisherige Preisträger waren der Trend-Herausgeber Helmut A. Gansterer, die Wiener Linien, die Herausgeber der deutschen Kunstzeitung Karlheinz Schmid + Gabriele Lindinger, und 2009 die Gründerin und Leiterin der ART Innsbruck, Johanna Penz, die den Preis in diesem Jahr überreichen wird. www.ig-galerien.at

Siehe auch Bericht in kleinezeitung.at am 15. Mai 2010

Interview Radio ORF mit Johann Baumgartner

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