16.11.2009 - Auch auf dem Kunstmarkt müssen Künstlerinnen immer noch um ihre Gleichberechtigung kämpfen. Die Galerie thurnhofer.cc / der Kunstraum aus Wien unterstützt das Anliegen nach Gleichberechtigung und zeigt deshalb auf der 14. ART Innsbruck auschließlich Arbeiten von Künstlerinnen. Im Mittelpunkt seiner Ausstellung mit dem Titel CHARAKTERKÖPFE stehen Skulpturen von Margot Stöckl (Tirol) und Bilder von Marina Janulajtite (Moskau/Wien).
Marina Janulajtite, geb. 1965 in Moskau, Absolventin der Moskauer Kunstakademie, seit 1994 in Wien tätig, hat erstmals 2003 auf der ART mit ihren ausdrucksstarken Porträts von Maximilian, Dante, Hl. Franziskus, Columbus, Medici u.a. Persönlichkeiten der europäischen Geschichte auf sich aufmerksam gemacht. Auf der kommenden ART ist Janulajtite bereits zum fünften Mal dabei und zeigt hier neue Werke aus der Serie Kirchenväter, sowie ihr Doppelporträt Dante/Petrarca, das 2007 Teil einer Einzelausstellung im Stadtmuseum Bad Ischl war. Schon die Wahl der Persönlichkeiten, die Janulajtite porträtiert, ist eine sehr spezifische Interpretation historischer Zusammenhänge. Aber auch die optisch verfremdete Umsetzung, die immer von historischen Abbildungen ausgeht, aber nie beim Abbild stehen bleibt, ist künstlerisch einzigartig.
Margot Stöckl, geb 1963 in Gerlos (Tirol), absolvierte die HTL für Kunsthandwerk und Holzverarbeitung in Innsbruck. In der Tischlerei des Vaters lernte sie das Handwerk von der Pieke auf – für ein zierliches Mädchen in den 1970er Jahren sicher noch sehr ungewöhnlich. Hier wurde der tägliche Umgang mit Werkzeug und Handwerk für Margot zur Routine, sie entwickelte ihr Gefühl für dreidimmensionale Formen und nicht zuletzt ihren Perfektionismus in der Finalisierung jeder Arbeit. Seit 2004 widmet sich Stöckl ausschließlich ihrem künstlerischen Schaffen. So hat sie in den vergangenen fünf Jahren eine beachtliche Zahl an Bronze- und Aluminium-Köpfen produziert. Dabei hat Stöckl immer darauf Wert gelegt, dass ihre markanten Porträts auch in höchster technischer Qualität gegossen werden. „Menschen verschiedenster Charaktere und aus den unterschiedlichen Kulturen, die mir auf meinen vielen Reisen immer wieder begegneten, sind Quelle und Inspiration meiner Kunstwerke“, sagt Stöckl, die nach ihren jüngsten Ausstellungen in Wien nun erstmals auf der ART Innsbruck teilnimmt.
Abbildung:Stoeckl Margot, „Feuer und Flamme“, Aluminium