12. September 2008 - Der Galerist Hubert Thurnhofer, Spezialist für zeitgenössische Malerei
und Skulptur, wird im Herbst wieder als Kurator tätig. Am 27. September
eröffnet er die Ausstellung GENESIS, eine exhibition in progress, im
Stadtmuseum Saalfeld. Das ehemalige Franziskanerkloster
ist der ideale Rahmen für eine Ausstellung, die das 1. Buch Mose
thematisiert. GENESIS verweist nicht nur auf die Schöpfung der Welt und
die Schöpfungsgeschichte der Menschheit, sondern auch auf die
Geschichte der Stadt Saalfeld, die vor genau 800 Jahren das Stadtrecht
erhalten hat.
Unter den 30 internationalen Künstlern der Ausstellung ist auch die in Saalfeld lebende Malerin Renate Jüttner vertreten. Das Credo der Künstlerin „Bilder sagen alles oder schweigen
sich aus“ kann auch als Credo der Ausstellung gesehen werden. Selten
findet man Ausstellungen, die ein Thema so dicht bearbeiten. Die Bilder
zu den einzelnen Kapiteln sind natürlich keine Illustrationen, sondern
politische, soziologische, psychologische und manchmal auch religiöse
Interpretationen der vielfältigen Themen der GENESIS. Das 1. Buch Mose
erzählt nicht nur naïve Schöpfungsmythen, sondern greift durchaus auch
Ur-Konflikte des menschlichen Zusammenlebens auf.
Mit der Inbetriebnahme des Large Hadron Collider (LHC) am
Forschungszentrum CERN hat die Frage nach dem Ursprung dieser Welt
wieder an Aktualität gewonnen. „Was uns hier antreibt, ist das
Faustsche Prinzip: zu erforschen, was die Welt im Innersten
zusammenhält. Wir machen reine Grundlagenforschung. Ohne diese hätten
wir keine angewandte Forschung. Und ohne angewandte Forschung gibt es
keinen technologischen Forschritt. Die Grundlagenforschung ist nach
meiner Meinung Kulturgut. Wenn der Mensch aufhört zu forschen, und zwar
frei, nicht nur zielgerichtet auf eine Anwendung hin, dann ist er, so
glaube ich, nicht mehr Mensch. Wir wollen verstehen, was die Bausteine
der Natur sind, sagt Rolf-Dieter Heuer, ab 2009 Generaldirektor des
Europäischen Kernforschungszentrums in einem Interview mit der FAZ
(12.9.2008).
„Die Frage nach dem Ursprung der Welt ist ebenso spannend und ewig
aktuell wie die Frage nach dem Ursprung des Menschen und den Ursachen
für die Probleme der Menschheit. Wo Theoretiker mit vielen Worten keine
Antworten finden, können Künstler, wenn schon keine endgültigen
Antworten, so doch spannende Interpretationen liefern. Die Ausstellung
GENESIS kann damit einen Beitrag zu unserer Weltanschauung liefern“,
ist der Kurator Hubert Thurnhofer überzeugt.
Weitere Details: http://www.genesis2000.at