Wien (05.10.2003) - "Es gibt bedürftige Kunst, konkreter gesagt erklärungs-bedürftige Kunstwerke, und es gibt kraftvolle Bilder, die für sich sprechen, die den Betrachter direkt und unmittelbar in ihren Bann ziehen. Die erklärungsbedürftige Kunst erinnert an neue Batterien, die aus der Fabrik kommen, aber nicht geladen sind. Man kann damit wenig anfangen. Das ist bei den Bildern von Biber völlig anders. Von diesen Bildern geht eine gewaltige Energie aus, der man sich nicht entziehen kann", sagte Hubert Thurnhofer, Präsident der IG Galerien, zur Eröffnung der Personal-Ausstellung von Alfred Biber im Kunstraum der Ringstrassen Galerien.
Verstärkt wird das Kraftfeld von Bibers Bildern auch durch seine teilweise sehr großen Formate. Zwei Arbeiten in der Größe 200x160 cm beindrucken den Besucher schon beim Betreten des Kunstraumes. Aber auch die kleineren Formate (100x150 oder 120x85) entfalten eine raumfüllende Wirkung. "Alfred Bibers Arbeiten sind bi-polare Bilder, oder sind es bi-polare Übermalungen von Bildern, oder sind es multi-polare Übermalungen von bipolaren Übermalungen von Bildern? Befragt man das Werk Bibers, fällt einem eine Interpretation besonders ins Auge, nämlich dass dort scheinbar grundlegend verschiedene Rhythmen zu einem spannungsvollen Ganzen verbunden sind. Bibers Bilder wirken obsessiv und ruhig zugleich, geplant und voll von kontrolliertem Chaos", schreibt Wolfgang Denk in einem Katalogbeitrag.
Biber verwendet in seinen Bildern Zitate aus der Kunstgeschichte ebenso wie zeitgenössische "Ikonen". So hat er für seine Serie "Maria" ein spanisches Fotomodel in immer neuen Versionen überarbeitet. Der Werbung hat Biber 1975 als Creativdirector den Rücken zu gekehrt. Als Special Guest im nächsten Seminar für Kunst-Investoren, am 14. November 2003 wird Biber jedoch einen Impuls-Vortrag zum Thema "Werbung und Kunst" halten. Nach Einschätzung von Hubert Thurnhofer zählt Biber zu jenen Künstlern, dessen Bilder am Kunstmarkt aktuell ein starkes Entwicklungspotenzial haben. http://www.alfred-biber.at/
Bilder von Alfred Biber, die im Kunstraum der Ringstrassen Galerien ausgestellt waren.