Wien (25.03.2002) - Nach seiner erfolgreichen Eröffnungsausstellung mit Marina Janulajtite bringt der Kunstraum ab 5. April einen repräsentativen Querschnitt zeitgenössischer russischer Malerei. Im Mittelpunkt der Ausstellung "Moskau-Wien" stehen Arbeiten von Nikolaj Postnikow, Sergej Leontjew und Boris Ionaitis.
Seit zehn Jahren lädt die Galerie Atelier T russische Künstler nach Österreich. Die Städte Moskau und Wien stehen im Mittelpunkt dieser Aktivitäten, doch die Kreise ziehen sich bis in die Bundesländer. So war Nikolaj Postnikow als Artist in Residence 1991 in Kindberg, Leontjew arbeitete mehrere Sommer in einem Wiener Atelier und Boris Ionaitis schuf den Triptychon "Double Fantasy" (210 x 280 cm) in der Hipp-Halle Gmunden.
Die Malerei in Russland hat im 19. Jahrhundert ihren ersten Höhepunkt erlebt. Die Ausstellung "Russland - Repin und die Realisten" in der Kunsthalle Krems zeigt dies mit Werken von Ilja Repin, Iwan Kramskoi, Wassili Perow, Nikolai Ge, Wladimir Makowski, Iwan Schischkin, Wassili Surikow, Isaak Lewitan und Archip Kuindschi. http://www.kunsthalle.at/ Die Ausstellung "Moskau-Wien" baut nun die Brücke in die Gegenwart. "Auch im ausgehenden 20. Jahrhundert wird die russische Malerei den höchsten Qualitätsansprüchen gerecht. Figurative Elemente überwiegen, doch abstrakte Positionen sind genauso stark ausgeprägt", vermittelt Galerist Hubert Thurnhofer einen kleinen Vorgeschmack auf die Ausstellung.
Die russische Malerei des 20. Jahrhunderts war natürlich dominiert vom Sozialistischen Realsismus, doch jenseits der staatlich verordneten Kunstrichtung haben viele Künstler auch schon zu Sowjetzeiten ihre eigenständige Handschrift entwickelt. Zu ihnen zählen Boris Ionaitis und Nikolaj Postnikow, die seit Beginn der 90er Jahre zum Kern der Galerie Atelier T zählen. Natürlich verstanden sich diese Künstler des "Underground" als Nonkonformisten und entwickelten Gegenpositionen zum herrschenden Sozialistischen Realismus.
Die Ausstellung "Moskau-Wien" zeigt neben Postnikow, Leontjew und Ionaitis auch Werke der Künstler Soja Tschernakowa, Sigita Daugule, Petr Puschkarjow, Sergej Manzerew und den "Mürzzuschlager Zyklus" von Kirill Scheinkman.