Berlin/Wien
(15.01.2009) -
Alle 230 Botschaften und Generalkonsulate Deutschlands setzen DRBD in
ihrer Hochverfügbarkeitslösung ein. DRBD® (Distributed Replicated Block
Device) ist damit fixer Bestandteil der konsequent auf Open Source
Software ausgerichteten IT Strategie des Auswärtigen Amtes. DRBD ist ab
sofort in der Version 8.3 mit neuen Schlüsselfunktionen verfügbar:
Darunter fällt die Unterstützung für Speichergeräte mit mehr als vier
Terabyte Kapazität und die Mehr-Knoten-Replikation. http://www.drbd.org/
Weitgehend
unbemerkt von der Öffentlichkeit hat das Auswärtige Amt Jahren eine der
sensationellsten Erfolgsgeschichten der IT-Welt geschrieben. Dabei
hätte es jede erdenkliche Beachtung und Anerkennung verdient, denn mit
dem Einsatz von Open Source Software Lösungen hat die IT-Abteilung dem
Steuerzahler viel Geld erspart. Im Jahr 1999 hatte Linus Torvalds eine
Vision: "I'd like to say that I knew this would happen, that it's all
part of the plan for world domination." Heute, zehn Jahre später hat
das Auswärtige Amt diese Vision wie keine andere Organisation und wie
kein anderes Unternehmen verwirklicht.
Noch bis zum Jahr 2001
war das Auswärtige Amt wie viele andere Behörden auch von proprietärer
Software des Herstellers Microsoft dominiert. Sogar Produkte wie
Windows 3.11 waren noch im Einsatz. Das Mailsystem war Microsoft Mail,
allerdings hatten die wenigsten Vertretungen eine elektronische
Kommunikation mit der Zentrale! 2001 kam dann endlich der Startschuss
für ein Virtual Private Network (VPN). "Aufgrund geringer finanzieller
Mittel war der Einsatz von Windows-Servern ausgeschlossen, was nicht
nur an den Lizenzkosten für Windows lag, sondern an den in Zusammenhang
damit zwangsläufig anfallenden Kosten für Exchange-basierte Mailserver,
Datenbankserver und Fernwartungssoftware", begründet Torsten Werner,
vom IT-Referat des Auswärtigen Amtes, die Neuausrichtung der gesamten
IT.
Heute unterhält das Auswärtige Amt ein über IPsec
geschütztes Intranet, auf das alle Beschäftigten weltweit und
zeitgleich zugreifen können. Außerdem werden darüber E-Mails und
formalisierte Berichte und Erlässe ausgetauscht. Die Hochverfügbarkeit
des VPN gründet sich einerseits auf einer sternförmigen Topologie mit
zwei zentralen Standorten in Berlin und Bonn. Andererseits gibt es in
jeder Vertretung einen Router, der zwischen zwei alternativen
Internetprovidern umschalten kann und auch eine Lastverteilung der
Bandbreite beherrscht. Außerdem sind die als SINA-Boxen bezeichneten
IPsec-Gateways redundant ausgelegt. Seit Abschluss des VPN-Projekts
steht dem Auswärtigen Dienst ein modernes weltweites Datennetz zur
Verfügung, das für die Übertragung von Verschlusssachen mit der
Einstufung "nur für den Dienstgebrauch" geeignet ist.
Auf lokale
Server bei den Botschaften und Konsulaten konnte das IT-Referat mangels
breitbandiger und hochverfügbarer Netzanbindungen nicht verzichten. Die
Verwaltung von Konfigurationsdaten für die Debian-Server und -Clients
wird auf einem eigenen zentralen LDAP-Server vorgenommen. Das
ermöglicht eine vollautomatische Installation vieler gleichartiger oder
funktionsähnlicher Rechner auf einfache Art und Weise und auch die
schnelle Neuinstallation eines Geräts bei Hardwaredefekten, wobei der
Ursprungszustand völlig identisch reproduziert wird. Außerdem werden
damit in allen Außenstellen vollautomatisch Linux-HA-Cluster
installiert. Die Server aller Außenstellen sind hochverfügbar
(Failover-Konfiguration) und laufen in einer Aktiv-Aktiv-Konfiguration
(so genanntes load balancing), außerdem wird die vollautomatische
Unterstützung von verteilten DRBD volumes gewährleistet, die mit dem
Logical Volume Manager (LVM) flexibel verwaltet werden. Updates können
dabei gleichzeitig auf vielen Rechnern verteilt und überwacht werden.
Die
schrittweise Migration auf Open Source Software hat das IT-Referat im
Laufe der vergangenen sieben Jahre mit äußerst sparsamen Mitteln
realisiert. So verfügt das gesamte Auswärtige Amt nur über ca. 0,9
Prozent des Bundeshaushalts und das IT-Budget beträgt nur ein Viertel
des IT-Haushalts der Vereinten Nationen bei einer ähnlichen Größe der
Gesamtorganisation.
Über LINBIT HA-Solutions GmbH
LINBIT
HA-Solutions GmbH hat sich auf die Hochverfügbarkeit von
geschäftskritischen Daten, unabhängig von der jeweiligen
Unternehmensgröße und Branche, spezialisiert. Die LINBIT HA-Solutions
GmbH steht für OSS-Spezialisten, darunter die beiden DRBD® Autoren
Philipp Reisner und Lars G. Ellenberg. LINBIT HA-Solutions GmbH ist
internationale Marktführer bei OSS High Availability Solutions. http://www.linbit.com/de/