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Bei der Vorstellung des Österreich-Schwerpunktes auf der Madrider Kunstmesse ARCO heute, Montag, den 30. Januar 2006 in Wien, wurde folgende Gleichung aufgestellt:

1.000 qm Messefläche umsonst = Nichts

Hintergrund: Die ARCO in Madrid hat in diesem Jahr Österreich als Gastland auserkoren, was Franz Morak insbesondere freut, weil wir neben 250 Jahren Mozart nun auch 25 Jahre ARCO für Österreich verbuchen können. „Im Auftrag des Staatssekretärs für Kunst und Medien, Franz Morak, wurde ein breites und vielfältiges Begleitprogramm mit der Zielrichtung, Österreich umfassend darzustellen, erarbeitet“, lässt Morak seine Presseabteilung texten. Als Teil dieses Begleitprogramms, für das in Summe 500.000 Euro zur Verfügung gestellt wurden, dürfen „22 der bedeutensten Galerien für zeitgenössische Kunst aus ganz Österreich“, bzw. „22 bedeutende Österreichische Galerien“ – da war sich die Pressestelle nicht ganz sicher - umsonst auf der Kunstmesse von 9. bis 13. Februar ausstellen.

Kurier-Redakteurin Henriette Horny wollte wissen, wie diese Auswahl zustande gekommen ist und hat erfahren, dass es dazu ein zweistufiges Verfahren gab. In der ersten Stufe wurden von einer Jury, der u.a. Ricky Renier angehörte, 16 Galerien ausgewählt. Danach war noch Platz frei, so dass „der Verband“ gebeten wurde, „sich etwas zu überlegen“, so Renier. Auf deutsch: Zuerst hat eine Jury 16 Galerien aus dem Einzugsbereich des Verbandes ausgewählt, danach wurde der Verbandsvorstand aufgefordert, weitere sechs Galerien aus dem Verband direkt zu nominieren.Hasta la Vista Amigos de ARCO!

Und obwohl alles fest in Verbandshand war, hat die für die ARCO auserkorene Ursula-ich-bin-nicht-beim-Verband-Krinzinger eine „Schande für Österreich“ ausgemacht, weil Heike Curtze als eine von zwei Galerien ihren Stand auf der ARCO selbst bezahlt. Und Grita Insam, ebenso eine der 22 geladenen Galerien, beeilte sich mitzuteilen: „Wir bekommen nichts von dem Geld.“ So lichtet sich nun das arithmetische Geheimnis der eingangs zitierten Formel. Einen Stand, der regulär 182 Euro/qm kostet, geschenkt zu bekommen, das ist „nichts“. Wenn 22 Galerien insgesamt rund 1.000 qm auf der ARCO belegen, so gehen gut und gern 200.000 Euro vom ARCO-Budget des Bundes an diese Galerien.

Doch es nichtet nicht nur in den Köpfen der Subventionsempfänger, es nichtet auch im Kopf des Staatssekretärs, der einmal mehr bewiesen hat, dass er absolut nichts mit der Kunst am Hut hat. Auf die Frage von Henriette Horny, wieviel ansonsten für Messeförderung ausgegeben werde, quetsche Morak ein „mh-äh-mh“ aus dem Hals und blickte verlegen in die Runde, bis ein Vertreter der IG Galerien, der zufällig vor Ort war, erklärte: „200.000 Euro pro Jahr steht auf der Website des Staatssekretärs“.

200.000 Euro, die übrigens seit Jahren unter den Teilnehmern folgender Messen aufgeteilt werden: ARCO, Art Basel, Liste 05 Basel, Frieze Art Fair London, Art Brussels, Art Cologne und Art Basel Miami Beach. Da diese, und nur diese Messen, gefördert werden, stellt sich längst die Frage, inwiefern die Messeförderung von Morak dem Gleichheitsgrundsatz gerecht wird.

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