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PROTOKOLL

der Diskussion DAS ENDE DES GELDES – WAS KOMMT DANACH?

mit Mag. Peter Böhler, Vorstand der Privatbank Schellhammer & Schatterer und a.o. Prof. Franz Hörmann in der Galerie KUNSTRAUM, Wiener Ringstrassengalerien am 29.4.2014. Moderation Hubert Thurnhofer.


Der Beginn der Diskussion wird von 24. bis 31. Juli 2014 auf Okto.TV übertragen.

Ende des Geldes

(Subjektive) Zusammenfassg von Herbert Rauch, ESD – European Association for the Promotion of Sustainable Development / Europäische Vereinigung zur Förderung Nachhaltiger Entwicklung - http://www.esd-eu.org/

Kernaussagen von Prof. Hörmann:

Eine Welt ohne Geld ist vorstellbar.

Es soll auch ohne Hierarchien sein.

Jeder macht was er gerne tut, und nimmt sich was er braucht.

(Dann wird es auch keine mal-volenten Menschen geben, denn wenn man alles haben kann, was man will, wird man weder horten müssen, noch konkurrieren, noch ungut sein.)

Wir leben dann nach dem Prinzip der allgemeinen Kooperation, und ohne Wettbewerb.

Und ohne Wettbewerb, meint Hörmann, wäre auch das Machtproblem gelöst.

Es wird auch keinen Kredit geben müssen, das wird anders gelöst, - wenn man eine Idee hat, die man unternehmerisch verwerten will, kann man das einfach durch Netzwerke im Internet.

Es gäbe dann weltweit nur mehr eine demokratische Zentralbank – mit einer Stelle (energiebetriebenes eigenes Solarwerk) im Osten der Weltkugel, und eine Stelle genauso im Westen der Weltkugel.

(Hörmann warf auch den derzeitigem Bankenwesen falsche Bilanzierungen vor, das Wesen des Schuldgeldes ist ein Betrugssystem, wie er öfter betonte, - und dazu auch diverse Instanzen; internationale Wirtschaftsprüfer-Vereinigung etc. zitierte).

Hörmann meinte auch, man könne sich eben noch nicht ein funktionierendes, anderes System vorstellen (- mit seinen irgendwelchen elektronischen Abbuchungen und Einbuchungen von Konsumentnahmen, und von Leistungsbewertungen (die sollten übrigens durch demokratische, konsensbestimmte Leistungsbewertungen zustande kommen).

 

Es waren etwa 80 Leute im KUNSTRAUM.

Die Hälfte etwa applaudierte heftig bei Hörmann-Aussagen, die andere Hälfte blieb skeptisch, viele zurückhaltend, - ich vermute man wurde immer skeptischer bei den immer weiter ausholenden Vorstellungen von Hörmann.

Mit dem Vorstand der Bank kam es zu heftigen Wortwechseln - der Vorstand blieb ruhig, nannte aber zusammenfassend, die Buchhaltungsideen und gesamten Kreditumstellungsideen von Hörmann einen “hahnebüchernen Unsinn”. - Das Vollgeld würde Hörmann noch als das beste mögliche bezeichnen, damit auch das Kreditwesen auf andere Beine stellen.

In der Diskussion – meinte Sintayehu-Tsehay, ein schwarzer Dipolmat, dass man sich auch einmal die Welt ohne Sklaverei und ohne Apartheid nicht vorstellen konnte... so heute nicht ohne das derzeitige Bankwesen.

 

FAZIT: Alle wollen eine Reform des Systems,
* die einen nur des Regelwerks,
* die anderen auch aller Paradigmen,
* noch weitere mit phantastischen Vorstellungen, die alle auch mit den rundum gleichen weltweiten benevolenten Menschen arbeiten. - Da melden viele Bedenken an: Wir haben keine ideale Menschen!

Herbert Rauch: Meine Conclusio ist, dass die so übertriebenen Vorstellungen mancher Progressiver, wobei Hörmann davon einer der intelligentesten ist, aber auch der fantastischesten, - dass diese über das Menschenbild (das so ideal erhofft wird) – die bürgerliche Mitte überall so skeptisch macht, dass diese Mitte – alle Reformschritte, ja -debatten ablehnt ja (wo aber der Bedarf an diesem Diskurs und zügigen System-Reformen dringend und groß ist).

Meiner Einschätzung nach wäre SEED (Secure-Base Earth Equilibrium Development) eine Vorstellung die viel mehr bürgerliche Mitte bejahen könnten, es sollten aber die überall herumtumelnden Ultra-Progessiven den Diskurs nicht verderben, weil sie mit den Gehacke um die Extremforderungen und -fanatasien, die Zeit stehlen.

SIEHE AUCH: WAS IST GELD? Rezension des Buches "Das Ende des Geldes"

"Das Ende des Geldes" als PDF-Downlaod

 

War ein interessanter Diskussionsabend. Da ich Franz Hörmann schon seit Jahren mitverfolge und auch seine Visionen teile, war es für mich doppelt interessant; - vor allem wenn man parallel dazu die Verbohrtheit und Ahnungslosigkeit jener beobachten kann, die galuben das System zu verstehen und es für gut befinden. Die Moderation hätte aber schon etwas weniger "banklastig" aufgeteilt werden können. Leider war auch der künstlerische Hintergrund der Podiumsdiskussion nicht dem Thema gerecht. LG W.Pawlik

REPLY von HT am 2.9.14:

Hallo Herr Pawlik,
Ihre Mail hab ich heute erst gesehen. Ich denke, dass von der Zeitaufteilung Franz Hörmann mehr als die Hälfte der Redezeit bekommen bzw sich genommen hat. Ich wollte jedenfalls keine einseitige Hörmann-Show, sondern bewusst eine Konfrontation mit einem Vertreter des Systems. Sie sind der erste und wohl der einzige, der meiner Moderation "banklastigkeit" unterstellt. Über den "künstlerischen Hintergrund" können Sie Ihre Meinung haben, aber: wie sollte denn eine "künstlerischer Hintergrund" aussehen, der so einem Thema "gerecht" wird??
mfg, Hubert Thurnhofer

ERGÄNZUNG 11.5.14: Finanz- und Geldsystem im Blindflug! Ex-Vizepräsident der Deutschen Bundesbank, Jürgen Stark, äußert Kritik am Finanzsystem.

ERGÄNZUNG vom 20.6.2014: Sogar Papst Franziskus hat das globale Wirtschaftssystem schon mehrfach scharf kritisiert. "Im November 2013 hatte er in einem Apostolischen Schreiben festgestellt: Diese Wirtschaft tötet, das Geld muss dienen und nicht regieren. Es war eine flammende Programmschrift, die sich nicht nur an und gegen die Kirche, sondern auch gegen die Entwicklungen in Politik und Wirtschaft richtete. Jetzt legt er nach. In einem Interview mit der spanischen Tageszeitung „La Vanguardia“ sagt er, "ich glaube, wir leben in einem ökonomischen System, das nicht gut ist", so tagesspiegel.de.

 

Ergänzung Juni 2018: Alles über Geld, Geldmenge, Geldvolumen weltweit siehe: The Money Project

Ergänzung 20.6.18 Vollgeld oder Fiatgeld?   Brauchen wir ein neues Geldsystem? - ethik-heute.org

Ergänzung 0.11.18 - Stefan Gruber schreibt über die Zusammenhänge von Macht, Eigentum, Geld und Zinsin seinem Werk „Ein Buch für Keinen“ gestützt auf Werke von Heinsohn/Steiger, „Eigentum, Zins und Geld. Ungelöste Rätsel der Wirtschaftswissenschaft“, Wolfgang Theil, „Eigentum und Verpflichtung“ und Paul C. Martin, „Macht, der Staat und die Institution des Eigentums“. Auszug als Blog auf fischundfleisch.com

 

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