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Arigona und Netrebko: Die Politik wird sich selbst gerecht

15. Dezember 2007 - Zwei fesche Mädels kommen nach Österreich. Die eine steigt in kürzester Zeit in den Opernhimmel auf und wird vom Bundeskanzler abwärts geradezu genötigt, die österreichische Staatsbürgerschaft anzunehmen. Wir sind Netrebko! Die andere sucht mit ihrer Familie Zuflucht vor dem kosovarischen Elend und findet in Österreich eine neue Heimat, die ihr aber nicht gegönnt wird. Wir sind kein Zuwanderungsland!

Ein Kotzbrocken in der Regierung – Platt – Platter – und einen Superlativ dazu gibts nicht mehr – fühlt sich bemüßigt die Staatsmacht vor Eindringlingsfamlien zu retten. Eindringlinge, die einfach nichts zur Vermehrung des österreichischen Weltruhms beitragen können, sondern ganz einfach ein neues Leben in einem menschlichen Umfeld beginnen wollen. Sich in kürzester Zeit in die neue Umwelt integrieren. Wirtschaftsflüchtlinge der übelsten Sorte – da könnte ja jeder kommen!

Flüchtlinge, die nicht legal nach Österreich gekommen sind (wie denn sonst? Mit einem Charterflug und Halbpension für fünf Jahre in Ischgl, Kufstein oder Kitzbühl?) werden anhaltend kriminalisiert von Politikern, bei denen man nicht weiß, wessen Interessen sie eigentlich vertreten. Die des Volkes? Die eines Rechts-außen-Staates! Hauptsache sie werden sich selbst gerecht. Wir haben nur unsere Pflicht getan, werden sie alle einmal stolz in ihre Memoiren schreiben können.

Im übrigen ist es unerträglich in einem Staat zu leben, der Menschenrechte nicht kennt und alle anderen Rechte mit zweierlei Maß misst: Ein Maßstab für Netrebko, ein anderer Maßstab für Arigona.

Siehe auch: APA

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